Ein paar Worte zum dem Monat Ramadan
Sabr – Geduld für den Ramadan, Geduld für die aktuelle Lage
Liebe Mitmenschen, der Monat Ramadan beginnt und wir sind mit den Vorbereitungen für diesen Monat fertig geworden. Im Inneren wie im Außen. Dies war ein beschäftigtes Jahr, wir hatten viel aufzufangen und aufzubauen. Mit Dankbarkeit sehen wir auf das seit letztem Ramadan zurückliegende erfolgreiche Jahr zurück. Jetzt wenden wir den Blick und die Aufmerksamkeit nach vorn: Wir dürfen wegen all dieser Beschäftigung nicht vergessen, dass der Ramadan ein Monat ist, der unserer Seele geschenkt wurde, um zu heilen, um wieder zu lauschen und zu verstehen, was das eigentliche Ziel unser aller Leben ist.
Der Monat Ramadan soll uns bei der Be-Sinn-ung helfen, Sinn zu erkennen, indem wir unsere Gewohnheiten aussetzen, indem wir körperlich etwas leiden, indem wir an Kraft verlieren. So haben wir die Möglichkeit, sogar die Notwendigkeit, öfters mal eine Pause zu machen und uns daran zu erinnern, dass wir Muslime sind. Die ungefähre Bedeutung dieses Wortes ist: „sich hingeben, die sich (Gott) ergebenden“. Nicht nur im Ramadan sollen wir also den Notleidenden gedenken, nicht nur im Ramadan unser Hab und Gut teilen, oder unsere Zeit. Als Wohlfahrtsverband ist Linderung von Not, Gerechtigkeit und Hilfeleistung unsere Berufung und mit Hilfe vieler engagierter HelferInnen konnten wir diesen Maßstäben gerecht werden. Ein herzliches Danke an sie alle!
Was alle Eltern und Liebenden Wissen ist: Auch Verzicht ist aktiv gelebte Liebe. Wie können wir unsere Dankbarkeit dem Schöpfer -der schon alles hat und alles schaffen kann- gegenüber ausdrücken? Nur durch Verzicht. Und es ist uns so leicht gemacht! Wir dürfen und können wieder essen, sobald es dunkel wird! Doch jede:r von uns weiß, wie schwer es dennoch ist, für eine kurze Zeit zu verzichten. Wir müssen „nur“ geduldig sein und uns in Geduld (Sabr) üben, einer Eigenschaft, die wir in dieser modernen und sicheren Welt so wenig und so selten brauchen.
Immer können wir alles gleich haben. Hierfür können wir dankbar sein und sind es auch oft. Jetzt, in dieser Zeit, denken wir öfters an die Menschen, die dieses Privileg nicht haben und wir nehmen uns vor, diesen Frieden, diese Freiheit noch mehr und bewusster zu achten und zu schätzen und auch ein wenig davon zu teilen, indem wir spenden.
Mögen alle guten Absichten gewertet, alle Menschen gesund bleiben und gegenseitig aufeinander achten. Wir hoffen, dass das Leben bald wieder in regulären Bahnen verlaufen wird, damit an Weihnachten die Familien wieder zusammen und im nächsten Ramadan die Muslime wieder zusammen feiern können.